LOKALE IDENTITÄTEN: Ein BEGEHRTES Ziel für angreifer

WARUM ES ANGREIFER AUF lokale IDENTITÄTEN ABSEHEN

Unternehmen verlassen sich zunehmend auf digitale Identitäten, um den Zugang zu Ressourcen zu steuern und vertrauliche Informationen zu schützen. Mit der Zunahme von Cloud-Diensten und Remote-Arbeit ist der Schutz der Identitäten entscheidend geworden, um nicht autorisierten Zugriff zu verhindern. Defender for Identity spielt hierbei eine wichtige Rolle, da es eine umfassende Sicherheitslösung bietet, um Bedrohungen zu erkennen und zu bekämpfen.

Unterschiede lokale AD und Entra ID

Die lokale Active Directory (AD) und Entra ID (ehemals Azure Active Directory) sind beides Verzeichnisdienste, die zur Verwaltung von Identitäten und Zugriffsrechten verwendet werden.

Lokale AD:: Dies ist ein traditioneller Verzeichnisdienst, der auf lokalen Servern betrieben wird. Es bietet zentrale Authentifizierung und Autorisierung für Benutzer und Computer innerhalb eines Netzwerks.

Entra ID: Entra ID ist ein Cloud-basierter Verzeichnisdienst, der von Microsoft entwickelt wurde. Es ermöglicht die Verwaltung von Identitäten in der Cloud und bietet Single Sign-On (SSO) für Cloud-Anwendungen. Entra ID ist besonders nützlich für Unternehmen, die hybride oder vollständig cloudbasierte Infrastrukturen verwenden.

Schwachstellen der lokalen AD

Die lokale AD ist nicht ohne Schwächen. Zu den häufigsten Schwachstellen gehören:

1. Veraltete Sicherheitseinstellungen: Oftmals bleiben Sicherheitseinstellungen und Richtlinien veraltet, was zu Sicherheitslücken führen kann.

2. Passwortprobleme: Schwache oder wiederverwendete Passwörter sind ein häufiges Problem, das Angreifer leicht ausnutzen können.

3. Unzureichende Überwachung: Ohne angemessene Überwachung und Protokollierung können verdächtige Aktivitäten unentdeckt bleiben.

4. Überprivilegierte Konten: Administrative Konten mit zu vielen Rechten können ein hohes Risiko darstellen, wenn sie kompromittiert werden.

typische Angriffe auf die lokale AD

Die lokale AD ist ein beliebtes Ziel für Angreifer, da sie eine zentrale Rolle im Netzwerk eines Unternehmens spielt. Typische Angriffe umfassen:

1. Pass-the-Hash-Angriffe: Angreifer nutzen gestohlene Hashes, um sich ohne Kenntnis des Passworts zu authentifizieren.

2. Kerberoasting: Angreifer versuchen, Service-Tickets zu knacken, um Service-Konten zu kompromittieren.

3. Golden Ticket-Angriffe: Durch den Diebstahl des Kerberos-TGT-Keys können Angreifer vollständigen Zugang zu AD-Ressourcen erhalten.

4. Phishing und Social Engineering: Diese Methoden werden oft genutzt, um Anmeldeinformationen zu stehlen.

Warum es für Angreifer lohnt die lokale AD zu kompromittieren

Die Kompromittierung der lokalen AD bietet Angreifern einen umfassenden Zugang zu Unternehmensressourcen. Durch die Kontrolle über die AD können Angreifer:

1. Zugriff auf vertrauliche Informationen: Durch den Zugriff auf Benutzerkonten können Angreifer sensible Daten stehlen.

2. Lateral Movement: Angreifer können sich leicht innerhalb des Netzwerks bewegen und weitere Systeme kompromittieren.

3. Eskalation von Privilegien: Angreifer können administrative Rechte erlangen und diese nutzen, um ihre Angriffe auszuweiten.

4. Aufbau einer persistenten Präsenz: Einmal in der AD, können Angreifer Backdoors einrichten und ihre Aktivitäten verbergen.

Defender for Identity

Defender for Identity, früher bekannt als Azure Advanced Threat Protection (ATP), ist eine Sicherheitslösung von Microsoft, die speziell entwickelt wurde, um Bedrohungen in lokalen AD-Umgebungen zu erkennen. Es nutzt maschinelles Lernen und Verhaltensanalysen, um verdächtige Aktivitäten und potenzielle Angriffe zu identifizieren.

Wie Defender for Identity schützt

1. Überwachung von Benutzerverhalten: Es überwacht kontinuierlich Benutzeraktivitäten und erkennt Anomalien.

2. Erkennung von verdächtigen Aktivitäten: Es identifiziert und alarmiert bei verdächtigen Aktivitäten, wie z. B. unbefugten Zugriffsversuchen.

3. Korrelationsanalysen: Es korreliert verschiedene Datenpunkte, um komplexe Bedrohungen zu identifizieren.

4. Berichterstattung und Warnungen: Es stellt detaillierte Berichte und Warnungen bereit, die es Sicherheitsteams ermöglichen, schnell zu reagieren.

Was bei der Einführung von Defender for Identity zu beachten ist

Bei der Einführung von Defender for Identity sollten Unternehmen mehrere wichtige Schritte beachten. Zunächst ist es essenziell, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Umgebung durchzuführen. Dies umfasst ein umfassendes Verständnis der aktuellen AD-Struktur sowie das Identifizieren potenzieller Schwachstellen. Im nächsten Schritt folgt die Planung der Implementierung, bei der detaillierte Pläne erstellt und klare Ziele sowie Erwartungen definiert werden.

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Schulung des Personals. IT- und Sicherheitsteams müssen mit der Nutzung von Defender for Identity vertraut gemacht werden, um die Lösung effektiv einsetzen zu können. Nach der Schulung ist es wichtig, die Lösung gründlich zu testen und zu validieren, um sicherzustellen, dass sie wie erwartet funktioniert und die gewünschten Ergebnisse liefert. Schließlich sollten Unternehmen regelmäßige Überprüfungen durchführen und ihre Sicherheitsstrategie kontinuierlich anpassen, um auf neue Bedrohungen und technologische Entwicklungen reagieren zu können.

Fazit

Defender for Identity ist eine unverzichtbare Lösung für Unternehmen, die ihre AD-Umgebungen schützen möchten. Mit den richtigen Maßnahmen und der kontinuierlichen Überwachung können Unternehmen potenzielle Bedrohungen frühzeitig erkennen und abwehren, bevor sie Schaden anrichten können. Die Investition in diese Technologie ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit und Integrität von Unternehmensdaten zu gewährleisten.

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